Würzburger Forum der Kontemplation e. V. (WFdK)

Aus der Praxis für die Praxis

 

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Feier des Lebens

Autor: Dr. Ulrich Mack
Der evangelische Pfarrer i.R. Dr. Ulrich Mack beschreibt die Feier des Lebens als Antwort auf das Thema des Symposiums und setzt damit ein Zeichen für die Mitverantwortung der kontemplativen Weggemeinschaften sowie jedes Einzelnen, auch um Nachhaltigkeit und friedliche Überwindung von Krisen, im Sinne von Einung für das Ganze zu bewirken.

Die Feier des Lebens hat eine lange Tradition im Rahmen der Jahrestagung des Forums. Eine besondere Bedeutung erhält diese im Rahmen des Symposiums der kontemplativen Weggemeinschaften vom 27.– 29.01.2017

Die gemeinsame Feier der Weggemeinschaften ist eine tragende Antwort auf eine der Fragen, die während des Symposiums diskutiert wurden: »Was unterscheidet, was verbindet und eint die Weggemeinschaften?«

Bei allen Unterschieden und bei aller Verschiedenheit der Ausprägungen der Weggemeinschaften bleibt das Einende Gott, als der Grund des Lebens.

Elisa-Maria Jodl, Bernhard Stappel und Wolfgang Kaudewitz von der via integralis, sowie Andreas Ebert vom spirituellen Zentrum St. Martin gestalteten den Ablauf der Feier.

Nach dem Tönen auf Elohim las Bernhard Stappel ein Gebet der via integralis:

Eins mit Gott, dem Urgrund des Lebens, diene ich der Menschheit, der Erde und dem Kosmos … göttlicher Urgrund, lass mich erfahren, dass Dein ICH BIN mein ICH BIN ist.

Mit einer Meditation zu 1Kor 13 sprach Elisa-Maria Jodl über das Grundwort des Glaubens: Die Liebe. Zur Einstimmung verwies sie auf die besondere Bedeutung des Leibes für die Liebe.

„Bevor wir das Hohelied der Liebe aus dem ersten Korintherbrief hören, lasst uns ein wenig innehalten … horchen in unseren Leib hinein.

Alle unsere Organe wirken auf ihre je eigene Weise in einem kostbaren Zusammenspiel …

Jede Zelle unseres Leibes weiß, was sie zu tun hat, ohne darüber nachdenken zu müssen …

Der Atem trägt uns vom ersten bis zum letzten Atemzug … was immer geschehen mag … er trägt uns hindurch … zuletzt in die große, nicht fassbare Stille am Grund unsres Seins …

Unser Leib spiegelt uns die Liebe des Lebens zu sich selbst. Er ist treu und wandlungsfähig, wenn wir lernen, auf ihn zu hören und seine Signale zu achten.

Wenn das nicht göttliche Liebe ist, was dann?“

Daran schloss sich der Paulustext.

Wolfgang Kaudewitz leitete mit dem gemeinsamen Dank und der Segnung der Gaben zum Abendmahl über.

Die Fürbitte für die Dankesfeier mit Brot und Wein gestaltete Elisa-Maria Jodl mit einem Gebärdengebet, das mit dem Tönen auf Shalom (hebräisches Wort für Frieden) und Salaam (islamisch) als Friedensgruß abschloss.

Nach der Austeilung sprach Andreas Ebert als Dank das Gebet der Vereinten Nationen:

FeierdesLebens 150x269Unserer Erde ist nur ein kleines Gestirn im großen Weltall.
An uns liegt es, daraus einen Planeten zu machen,
dessen Geschöpfe nicht von Kriegen gepeinigt werden…
Gib uns den Mut und die Voraussicht, schon heute mit diesem Werk zu beginnen,
damit unsere Kinder und Kindeskinder einst stolz den Namen Mensch tragen.

Die Feier schloss mit einem gemeinsam einander zugesprochenen Segen.

Nicht nur die Einheit der Weggemeinschaften wurde hiermit dokumentiert. Es wurde vielmehr unterstrichen, welche Mitverantwortung, welche politische Dimension der kontemplative Weg für die Weggemeinschaften wie für jeden Einzelnen beinhaltet.

Dr. Ulrich Mack, ev. Theologe i.R. und Buchautor

 

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